WILLY-BRANDT-GESAMTSCHULE ÜBACH-PALENBERG
Kunst ist der beste Weg, die Kultur der Welt zu begreifen.
Pablo Picasso
Wir entwickeln ein gemeinsames Kulturleitbild im Lebensraum Schule und fördern die Entfaltung des individuellen und gesellschaftlichen Zusammenlebens, indem wir künstlerisch-kulturelle Arbeitsweisen gemeinsam mit Künstlerinnen und Künstlern unterschiedlicher Ausrichtungen unterrichtlich wie außerunterrichtlich erproben, evaluieren und fest verankern.
Die Willy-Brandt-Gesamtschule Übach-Palenberg besteht im Jahr 2021 seit 30 Jahren. Sie ist von der Klasse 5 – 10 vierzügig und hat mit der EF, QI und QII eine dreizügige Oberstufe, wodurch den Schülerinnen und Schülern alle Schulabschlüsse inklusive dem Abitur nach G9 ermöglicht werden. Die Schülerschaft setzt sich derzeit aus 746 Schülerinnen und Schülern von der 5. bis zur 13. Klasse zusammen. Sie werden von 68 Lehrkräften unterrichtet.
Schwerpunkt der pädagogischen Arbeit der WBG Übach-Palenberg ist die individuelle Förderung der Lernenden verbunden mit einer intensiven Beratungsarbeit. Die Entwicklung und Förderung der Sozialkompetenzen stellen das Fundament für das Miteinander und Voneinander Lernen dar. Zentrale Schwerpunkte wie das Methoden-, Team- und Kommunikationstraining und die Beteiligung der Schülerinnen und Schüler an der pädagogischen Arbeit durch eine aktive Schülervertretung und Programme wie „Schüler helfen Schülern“ zeichnen die Willy-Brandt-Gesamtschule besonders aus und ermöglichen eine
Verknüpfung mit kultureller Bildung, die Chancengerechtigkeit, kulturelle Teilhabe und individuelle Förderung impliziert.
Seit 2011 nimmt die Willy-Brandt-Gesamtschule Übach-Palenberg am Programm
„Kulturagenten für kreative Schulen“ teil. Im Rahmen des Programms „Kultur und Schule“ hat sie durch großes Engagement der didaktischen Leitung bereits zuvor zahlreiche Kulturprojekte realisiert. Für die WBG Übach-Palenberg stellt Kultur eine ausdrucksstarke Bereicherung des Schullebens dar, die die individuelle und gemeinschaftliche Identitätsbildung ermöglicht.
Bedingt durch die ländliche Lage der Region ist das kulturelle Angebot in Übach-Palenberg begrenzt und soll durch Kooperationen in nahegelegenen Städten erweitert werden. Die Willy-Brandt-Gesamtschule verfolgt gerade deshalb das Ziel, ihren Schülerinnen und Schülern Kultur aktiv und bewusst unter anderem in den Bereichen Tanz, Musik, Theater und Kunst näherzubringen. Dies tut die stets vor dem Hintergrund, dass sie Räume zur Erfahrung, Begegnung und Erprobung eröffnet. Dabei arbeiten Lehrkräfte und Künstlerinnen sowie Künstler gemeinsam sowohl projektorientiert als auch unterrichtlich miteinander, um kulturell- ästhetische Bildung erfahrbar zu machen.
Die Schülerinnen und Schülern der 5. Klasse bis zur 13. Klasse sollen kulturelle Angebote im unterrichtlichen wie außerunterrichtlichen Bereich wahrnehmen können. Unterstützt wird dieser Aufbau durch die Kulturbeauftragte Fr. Klein sowie durch die Kooperation mit dem Künstlerforum Schloss Zweibrüggen in Übach-Palenberg, dem Energeticon in Alsdorf und dem soziokulturellen Zentrum „Klösterchen“ in Herzogenrath. Der Kulturagent ist Michael Witte aus Aachen.
Die Kooperation zwischen der Europaschule Herzogenrath und der WBG Übach-Palenberg existiert schon seit Gründung der Sekundarstufe II an den Schulen und zeichnet sich auch durch eine rege Netzwerkarbeit in anderen Bereichen wie Sport und Gesundheit aus.
Die gemeinsam durchgeführten Fortbildungen der Kunst- und D&G-Kollegen der WBG Übach-Palenberg und der Europaschule Herzogenrath stärken diese Zielsetzung. In Zukunft soll diese Kooperation wieder intensiviert und kulturelle Projekte gemeinsam geplant, durchgeführt und evaluiert werden. Zukünftig soll auch die Nutzung eines Künstlerpools stärker in den Vordergrund rücken, um Projekte gemeinsam und zielführend planen zu können.
Das übergeordnete Ziel der Willy-Brandt-Gesamtschule im Rahmen der kulturellen Schulentwicklung stellt die Verankerung und Verstetigung kultureller Angebote in den Curricula und im Schulprogramm dar, um Kontinuität und Transparenz für die Lehrenden und Lernenden zu gewährleisten. So soll Kultur als Bereicherung und infolgedessen Selbstverständlichkeit von allen Beteiligten im Lebensraum Schule verstanden werden.
Der Lebensraum Schule nimmt auf individueller Ebene erheblichen Einfluss auf die Persönlichkeitsentwicklung der Schülerinnen und Schüler. Im Sinne der kulturellen Bildung verfolgt die Willy-Brandt-Gesamtschule das Ziel, ihren Schülerinnen und Schülern sowohl kulturelle als auch künstlerische Erfahrungsräume zu eröffnen, Neugier für künstlerische Aktivitäten zu wecken Kenntnisse über Kunst und Kultur zu vermitteln. Kulturelle Projekte stellen neben dem kognitiven Lernen das kreative Lernen in den Vordergrund und ermöglichen es Jugendlichen unter anderem, sich selbst auszuprobieren, eigene Stärken zu erfahren, das eigene Auftreten zu erproben und Ängste abzubauen. Im Sinne der Partizipation der Lernenden der WBG Übach-Palenberg möchten wir unseren Schülerinnen und Schülern mithilfe kultureller Angebote eine Stimme geben und ihre Identität stärken.
Auf gemeinschaftlicher Ebene bietet Kultur die Möglichkeit, außerhalb des klassischen Unterrichts sozial interagieren zu können, um die Förderung sozialer Kompetenzen wie Empathie, Respekt, Toleranz und Teamfähigkeit zu unterstützen. Insbesondere vor dem Hintergrund der pandemischen Lage, welche seit dem Schuljahr 2019/2020 den schulischen Alltag prägt, ist die Förderung sozialer Kompetenzen von noch höherer Bedeutung.
Neben den genannten individuellen und sozialen Zielen unterstützt die kulturelle Bildung künftig die folgenden pädagogischen Entwicklungsziele:
Bildung ohne Beziehung ist im schulischen Bereich kaum denkbar. Wenn es darum geht, vor allem nachhaltige Bildungsprozesse zu initiieren, dann muss allen Beteiligten im Lebensraum Schule bewusst sein, dass eine positive Beziehung zueinander (Lernende-Lernende wie auch Lernende-Lehrende) von zentraler Bedeutung für gelingende Unterrichtsprozesse und auch außerschulische Angebote darstellt. Aufgrund dessen möchte die Willy-Brandt-Gesamtschule Übach-Palenberg kulturelle Bildung auf die Förderung der bereits genannten sozialer Kompetenzen sowie der Stärkung des Gemeinschaftsgefühls ausrichten und dabei auch fächerübergreifend arbeiten.
Vor allem die kulturellen Bereiche Theater und Tanz bieten diverse Möglichkeiten, Schülerinnen und Schülern Kompetenzen zu vermitteln, die sie dazu befähigen, Konfliktsituationen souverän zu begegnen. Das große Interesse der Lernenden an darstellendem Spiel und die Gelegenheit, den Umgang mit Emotionen und Körperwahrnehmung zu trainieren, können die Bereiche Tanz und Theater bei gezieltem Einsatz vereinbaren.
Jedem Kind einen individuellen Zugang zu Bildung zu verschaffen bzw. jedes Kind willkommen zu heißen ist für Gesamtschulen selbstverständlich. Die daraus entstehende Heterogenität der Lerngruppen, welche viele verschiedene Lerntypen inkludiert, führt sowohl zu zahlreichen positiven Lern- und Synergieeffekten, teilweise aber auch zu Frustration, Unruhe oder fehlender Motivation. Kulturell-ästhetische Bildung kann an dieser Stelle Möglichkeiten eröffnen, die Lernfreude, positive Lernatmosphäre und Chancengleichheit implizieren.
Ein weiteres Ziel der Willy-Brandt-Gesamtschule Übach-Palenberg ist die Etablierung eines Kulturmoduls im Rahmen der Modulschiene in den Klassen 9 und 10, welches zukünftige kulturelle Angebote beispielsweise im Rahmen einer Projektwoche und die Partizipation der Lernenden miteinander verknüpft, um Kultur in diesem Rahmen vom „Kinde“ aus zu ermöglichen. In diesem Kulturmodul sollen kulturelle Projekte hinsichtlich der vier an der WBG implementierten Säulen vorbereitet, erarbeitet und vorgestellt werden. Dabei wirken Lehrkräfte aber auch Künstler und Künstlerinnen unterstützend und begleiten die produktionsorientierte Erarbeitung künstlerischer Projekte im ganzheitlichen Sinn.